Schraffieren

Mit Bleistift kann man meiner Meinung nach besser schraffieren als mit Fineliner. Bei Fineliner gibt es grob gesagt nur schwarz und weiß. Mit dem Bleistift kann man nur ganz locker aufdrücken, dann wieder fester, also insgesamt wesentlich mehr Zwischentöne erzeugen.
Wenn man z.B. einen Manga zeichnet, kommt man allerdings nicht drum herum, Tusche/Fineliner zu benutzen. Man muß sich damit also auch irgendeine Schraffurtechnik aneignen. Und der Sinn der Schraffur ist ja schließlich auch, mit nur einem Ton die optische Täuschung mehrerer Töne zu erzeugen.

Was Gesichter angeht, gilt für Schraffuren das gleiche wie für Raster: lieber sparsam einsetzen.
Wenn man Gesichter schattiert, sollte man für die Schraffuren auf jeden Fall einen feineren Strich wählen, als für die Outlines des Gesichts, da man ansonsten wieder Gefahr läuft, daß das Gesicht irgendwie dreckig aussieht und man die Schraffur schlecht von den Outlines unterscheiden kann.

In den meisten Zeichenbüchern wird immer wieder eine strenge Kreuzschraffur gelehrt, die ich persönlich aber ganz fürchterlich finde (siehe rechts). Da heißt es immer: für die erste Schraffurlage immer schön parallele Linien ziehen, für die zweite Lage dann im 90° Winkel dazu noch mal Linien drüber und zuletzt noch eine Lage im 45° Winkel für die dunkelsten Stellen. Damit sehen Schatten eher kariert aus, fast wie mit dem Lineal gezeichnet.

Ich mag eher diese Art der Schraffur: lockere Striche, die zwar grob in die selbe Richtung zeigen, aber nicht so streng in den verschiedenen Lagen die Winkel einhalten müssen. Die Striche laufen dünn aus.



Wenn man schon viel schraffieren will, dann ist die eleganteste Lösung, die Striche an der Form zu orientieren. So hebt man ganz einfach die Plastizität der Gegenstände hervor und hat dazu noch ein paar Schatten.